2:2 zum Auftakt gegen England – Abwehrschlacht rettet ersten Punkt bei der EM

hintere Reihe von links:  Ulrich Pfisterer (Trainer), ThiloNowak (Physio), Vedat Sarikaya, Mulgheta Russom, Alexander Fangmann, Heinrich Niehaus, Marko Raseta (Fitnes-Trainer); vordere Reihe von links: Jule Hallanzy (Guide), Cengiz Dinc, Gianmarco Blancone (Torwart), Sascha Müller (Torwart), Sven Schwarze, Lukas Smirek, Sebastian Schäfer
hintere Reihe von links: Ulrich Pfisterer (Trainer), ThiloNowak (Physio), Vedat Sarikaya, Mulgheta Russom, Alexander Fangmann, Heinrich Niehaus, Marko Raseta (Fitnes-Trainer); vordere Reihe von links: Jule Hallanzy (Guide), Cengiz Dinc, Gianmarco Blancone (Torwart), Sascha Müller (Torwart), Sven Schwarze, Lukas Smirek, Sebastian Schäfer

In einem hart umkämpften Spiel trennten sich das deutsche und englische Nationalteam 2:2 (1:1). Nachdem die Deutschen zwei mal durch Mulgheta Russom und Alexander Fangmann in Führung gehen konnten, glichen die Kicker von der Insel im Gegenzug zwei mal aus. Beide Teams hätten die Partie durch die Vielzahl an Achtmetern für sich entscheiden können.

Am Vorabend der Begegnung stimmte Coach Pfisterer seine Mannen nochmals auf den Gegner ein. Wichtig erschien es vor allem die beiden gefährlichen Angreifer Jon Gribbin und David Clarke unter Kontrolle zu bekommen. Hierzu wurden bei den letzten Lehrgängen bereits diverse taktische Übungen einstudiert.

Nach anderthalbjähriger Abstinenz kehrte Sascha Müller ins deutsche Tor zurück. Vor ihm verteidigte die bekannte Defensivreihe mit den Stuttgartern Mulgheta Russom, Kapitän Alex Fangmann und dem Braunschweiger Cengiz Dinc. Das Sturmzentrum wurde erstmals vom Stuttgarter Neunationalspieler Vedat Sarikaya besetzt.

Zur Überraschung des deutschen Teams spielte Angreifer Gribbin heute als letzter Mann in der englischen Verteidigung. Lediglich Clarke versuchte zu Beginn die deutsche Abwehr in Bedrängnis zu bringen.

Die Deutschen waren in der Anfangsphase sehr konzentriert, sodass England kaum zu nennenswerten Torchancen kam. In der siebten Minute wuselte Sarikaya sich auf der linken Seite durch die englische Abwehr und konnte nur durch ein Foul gestoppt werden. Aus halblinker Position zog Standardspezialist Russom mit der einstudierten Schrittfolge an der Mauer rechts vorbei und vollendete aus acht Metern ins lange Eck zum Führungstreffer. In der Folge summierten sich die Teamfouls. Die drei fälligen Achtmeter gingen auf der deutschen Seite knapp vorbei oder wurden vom englischen Keeper geklärt. Der dritte Achtmeter der Engländer konnte von Jon Gribbin unmittelbar vorm Halbzeitpfiff zum Ausgleich genutzt werden.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde die deutsche Equipe beinahe durch einen Durchmarsch von Clarke düpiert, der glücklicherweise am Pfosten landete. Kurz darauf erhielt Liga-Torschützenkönig Sarikaya das fünfte persönliche Foul und musste daher das Spielfeld verlassen. Sein Stuttgarter Teamkollege Sven Schwarze ersetzte ihn in der Offensive. Dieser führte sich sofort sehr gut ein. Nach einer Ecke behauptete er an der Bande den Ball, ließ einen englischen Abwehrspieler stehen und passte mustergültig moderat in die Mitte wo Fangmann den Ball annehmen konnte und aus sechs Metern mit rechts flach in die linke Ecke zur erneuten Führung einnetzte.

Doch die Freude über dieses Zwischenergebnis währte nicht lang. David Clarke spielte seine internationale Erfahrung aus, setzte sich über rechts durch und schoss mit links aus sieben Metern ein. Nach dem Ausgleich stand die deutsche Defensive aufgrund der verstärkten Angriffsbemühungen der Engländer stärker unter Druck und konnte sich nur noch selten aus der Umklammerung befreien. Torwart Müller parrierte in dieser Zeit weitere drei Achtmeter. Zweiundzwanzig Sekunden vorm Abpfiff erhielt Deutschland die große Chance zum Siegtreffer. Während aus der Ferne die Muizzine zum Gebet anstimmten, trat Russom an den Achtmeterpunkt. Leider brachten die Gebetsgesänge und das Beten auf der deutschen Bank nicht den erhofften Torerfolg, sodass es am Ende beim gerechten Remis blieb.

Trainer Pfisterer sprach nach dem Spiel davon, dass das ausgeglichene Match heute ebenso durch einen Münzwurf hätte entschieden werden können. Beide Teams hatten genügend Chancen für den entscheidenden Treffer.
Aufgrund des Spielverlaufs zeigte sich die deutsche Mannschaft mit dem Resultat zufrieden und geht selbstbewusst in die kommenden Spiele. Morgen um 14.00 Uhr steht das Match gegen den amtierenden Europameister Frankreich im Plan, bevor am Mittwoch die Gruppenphase mit der Partie gegen Italien um 9.30 Uhr beendet wird.

Update:
Interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Sicht auf dasgleiche Spiel sein kann (Bericht des englischen Teams auf der FA):
http://www.thefa.com/England/england-disability-teams/News/2011/report-germany-260911

10 Gedanken zu „2:2 zum Auftakt gegen England – Abwehrschlacht rettet ersten Punkt bei der EM“

  1. Glückwunsch, Leute! Große Leistung. Ich drücke weiter die Daumen. Viel Erfolg morgen gegen Frankreich. Ihr packt das!!!

  2. Sauber Jungs! Morgen Gas geben für drei Punkte gegen Frankreich (das ich sowas mal schreiben würde… *wunderübersichselbst*

    Drücke Euch die Daumen!

    Hein: Gruß von Rasmus und Ulrike!

    1. Moin Otfried,

      Grüße zurück an Rasmus und Ulrike! Mach den Jungen heiß und erzähl ihn, dass er in 8 Jahren auch bei der EM für schwarz-rot-gold auflaufen wird!

      iele Grüße vom Team
      Heinrich

  3. Viel Erfolg morgen gegen Frankreich. Esslingen steht hinter euch !!! Wie schon Mario Basler sagte: „Wenn der Ball am Torwart vorbei geht, ist es meist ein Tor.“ Ihr schafft es, …. Liebe Grüße

  4. Glückwunsch zum ersten Punktgewinn! Heute gegen Frankreich kommen hoffentlich 3 weitere hinzu! viel Glück!!
    Das Schafft ihr schon!

  5. Hallo Stefan & alle,

    danke, dass ihr mit uns fiebert. Die Gnländer haben wir geknackt und jetzt sind die Franzosen noch dran. Drückt uns einfach die Daumen!

    Viele Grüße
    Das deutsche Team

  6. Hallo Team Deutschland,
    gerade lese ich von Eurem ersten Schlag bei der EM. Da kommen Erinnerungen an die Tage in Nantes hoch. Die gleichen Gruppengegner wie seinerzeit. Dieses Mal ist alles drin. Auch gegen Frankreich. Schade, dass ich nicht als Beobachter und Berichterstatter dabei sein kann. Alles Gute und viele Grüße von

    Rainer Schildberger, RBB

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