Der Tag des ersten Gruppenspiels begann auf der Tribüne. Die deutsche Mannschaft schaute sich geschlossen das Spiel zwischen Frankreich und Griechenland an.
Nachdem der Europameister in der ersten Hälfte nach einem umstrittenen Strafstoß in Führung gegangen war, verpasste es die Equipe Tricolore die Führung auszubauen. So gelang es den Griechen einer ihrer wenigen Offensivaktionen in der zweiten Spielhälfte erfolgreich zum Ausgleich zu nutzen. Danach erhöhten die Franzosen den Druck und erzielten wenige Minuten vor Schluss den 2:1-Endstand.
Die deutsche Mannschaft begab sich nach diesem Spiel zum Pool, um unter Anleitung von Fitness-Coach Benni Zoll eine Aqua-Fitness-Einheit zu absolvieren. Die zehn Badenixen hatten hierbei deutlich Spaß. Der Pool wurde bereits auf seine Partytauglichkeit getestet, was die anklingenden Fangesänge bewiesen.
Im zweiten Spiel der Gruppe A schlug Spanien eine kämpferisch starke russische Mannschaft knapp mit 1:0 und belegt somit den zweiten Platz hinter Frankreich.
Um 14.30 Uhr traf sich das Team zur kurzen Mannschaftsbesprechung, in welcher die Startformation bekannt gegeben wurde. Im Tor stand Enrico Göbel, davor verteidigten Robert Warzecha und Alexander Fangmann, das Angriffsduo bestand aus Ali Pektas und Vedat Sarikaya. Wegen der Live-Übertragung des italienischen Fernsehsenders Rai 2 Sport war der Ablauf auf die Minute genau durchgeplant.
Die ersten Minuten waren von beidseitiger Nervosität geprägt. Die Italiener, motiviert durch die Möglichkeit den Blindenfußball in ihrem Heimatland per Fernsehen einem großen Publikum zu präsentieren, konnten in der Anfangsphase zwar größere Spielanteile erarbeiten, dem standen jedoch bessere, aus Kontern entstandene Chancen Deutschlands entgegen. Bereits in der ersten Spielminute setzte Vedat Sarikaya einen Schuss an den Torpfosten.
Die gesamte erste Hälfte war geprägt von vielen taktisch- und verletzungsbedingten Auswechslungen, wobei keine der Verletzungen auf deutscher Seite gravierend war. Dadurch wurde der Spielfluss zerstört oder kam erst gar nicht im gewünschten Maße zustande.
Nach der Halbzeitpause erlangte die deutsche Mannschaft zunehmend mehr Spielanteile, hatte jedoch Probleme diese in gefährliche Torchancen umzusetzen. Auf der anderen Seite wehrte sich der Gastgeber tapfer, kam aber nur noch selten zu gefährlicheren Torabschlüssen. Die beste Chance, aus einem abgefälschten Schuss, wehrte Keeper Enrico Göbel reaktionsschnell ab.
In den Schlussminuten wurde Deutschland ein Freistoß zugesprochen. Vedat Sarikaya dribbelte sich vors Tor und konnte den Ball zur großen Erleichterung des gesamten Teams im italienischen Gehäuse unterbringen. Nun blieb den Mannen von Trainer Ulrich Pfisterer nichts weiter zu tun, als durch kontrollierten Ballbesitz die Zeit von der Uhr zu nehmen. Der Jubel beim Abpfiff über diesen Arbeitssieg war groß. Die ersten drei Punkte auf dem Weg ins Halbfinale sind eingefahren. Nun gilt es im morgigen Spiel gegen England um 18.00 Uhr zu bestehen.
Zur Überraschung verloren die Engländer gegen eine zweikampfstarke türkische Mannschaft mit 0:1 und stehen morgen unter besonderem Druck.
Die deutsche Mannschaft geht nach ihrem 4:3-Erfolg von vor vier Wochen selbstbewusst und zuversichtlich in das zweite und nominell schwierigste Gruppenspiel.