Spielbericht zum Samstagsspiel

Unter dem Motto „Wir haben vier Halbzeiten“ schickte Coach Pfisterer mit Mulgheta Russom, Alexander Fangmann, Taime Kuttig und Ali Pektas eine Starting Four aus jungen und alten Spielern in die erste Hälfte. Um das Spielfeld im Stade de Bonny hatte sich scheinbar ganz Bonny-sur-Loire versammelt. Die Veranstalter sprachen hinterher von 600 Zuschauern. Nach den Mannschaftsvorstellungen und Hymnen, die die ortsansässige Blaskapele zum Besten gab, startete nach einem symbolischen Anstoß durch den Bürgermeister die Partie.

Schon nach wenigen Augenblicken setzte sich der Newcomer Taime Kuttig auf rechts durch und versuchte sein Glück, scheiterte aber am französischen Keeper Jonathan Grangier. Die ersten Torabschlüsse der Franzosen parierte ein weiterer Neunationalspieler – Torwart Milan Jurkovic lenkte wiederholt zur Ecke ab. Frankreich zog wie erwartet sein sicheres Passspiel auf, dominierte somit das Mittelfeld und erschwerte den Deutschen den Ballgewinn. Dennoch zeigte das deutsche Sturmduo freche Angriffsläufe. So zwang Pektas gegen Ende der ersten Hälfte Frankreichs Torwart nach einem Freistoß von halbrechts mit einem gefährlich abgefälschten Schuss zu einer Glanztat. Inzwischen musste Jurkovic auf der anderen Seite drei schwach geschossene Achtmeter halten bzw. weit an seinem Tor vorbeitrudeln sehen. Zum zweiten Drittel der ersten Spielhälfte kam Sebastian Schäfer für Kuttig ins Spiel. Mit einem 0:0 gingen die Mannschaften in die Kabinen.
Die neue Formation zu Beginn der zweiten 25 Minuten bestand mit dem eingewechselten Robert Warzecha und dem aufs Feld zurückgekehrten Kuttig aus drei Marburger Spielern und dem stuttgarter Oldstar Russom. Die ersten Minuten waren arm an Torraumszenen, allerdings gespickt von Fouls, die Deutschland schon nach kürzester Zeit an die Teamfoulgrenze heranbrachte. Den zweiten fälligen Achtmeter setzte Frankreichs Kapitän Frederic Villeroux halbhoch rechts ins Netz und brachte sein Team in Führung. Die Fouls wurden insbesondere Abwehrspieler Warzecha zum Verhängnis – mit dem fünften persönlichen Foul musste er nach einer Viertelstunde das Spielfeld verlassen und wurde von Sven Schwarze ersetzt.
In der Folge versuchte Deutschland mehr Druck aufzubauen, sah sich weiteren, weniger gefährlichen Achtmetern gegenüber, bekam jedoch nicht den erhofften Zugriff aufs Spiel. Erst in den letzten Minuten des Spiels gelang es Pektas mit einem Schuss aus sieben Metern für Hoffnung auf das Remis zu sorgen. Doch erneut bewies Schlussmann Grangier seine Klasse und hielt die Null fest. So bejubelten die Zuschauer einen französischen Sieg und ein spannendes Blindenfußballländerspiel.
Im Anschluss an die Partie luden die Veranstalter die Teams und das Publikum zu Gratulation und Rede bei Speis und Trank. Mehrfach wurde das gute Verhältnis zwischen beiden Nationen hervorgehoben. Zudem erhielt die einzige Frau im deutschen Team, Jule Hallanzy, einen Blumengruß. Ohne Blessuren vom intensiv geführten Match kehrte der Tross gegen 23.00 Uhr ins Hotel zurück.
Am Sonntag starten wir um 9.30 Uhr. Das sogenannte Rückspiel wird wieder eine Premiere beinhalten. Der Würzburger Torhüter Enrico Göbel wird sein erstes Länderspiel bestreiten. Die übrige Aufstellung ist noch nicht bekannt.