1:2 gegen Italien im Spiel um Platz 7 – Deutscher Blindenfußball am Tiefpunkt

Deutsche Formation gegen Italien: Blancone, Russom, Smirek, Schäfer, Niehaus, Hallanzy

Nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Kapitän Fangmann und seinem Stuttgarter Teamkollegen Sven Schwarze konnte Coach Pfisterer nur noch auf fünf einsatzfähige Spieler zurückgreifen. Das deutsche Tor hütetete wiederum Gianmarco Blancone. Vor ihm organisierte Mulgheta Russom, der heute in Vertretung für Fangmann die Kapitänsbinde trug, die deutsche Defensive. Lukas Smirek übernahm vor Russom die Rolle des Bindeglieds zwischen Defensive und Offensive. Vorne sollten der Würzburger Stürmer Sebastian Schäfer sowie der Braunschweiger Angreifer Heinrich Niehaus für die deutschen Tore sorgen.

Die einspringende zweite Garde der Kicker mit dem Adler auf der Brust war sehr motiviert, ihre Chance zu nutzen. Dementsprechend begannen die Deutschen mit sehr viel Elan und erarbeiteten sich mehrere gute Torchancen. Lukas Smirek verfehlte nach einem Alleingang nur knapp das italienische Gehäuse. Die Italiener verbuchten nur wenige gefährliche Angriffe.

Spiel um Platz 7 zwischen Italien und Deutschland

Nach 15 Minuten kam jedoch die kalte Dusche. Nach Abstimmungsproblemen in der deutschen Hintermannschaft spitzelte ein italienischer Angreifer den Ball am am Boden knieenden Blancone vorbei. Den Deutschen gelang jedoch postwendend die Antwort. Vom Anstoß weg dribbelte sich Heinrich Niehaus wie im Slalom durch die italienische Defensive und schoss den Ball aus sechs Metern an den rechten Innenpfosten, von wo aus der Ball diagonal ins lange Eck zu Niehaus‘ ersten Länderspieltor flog.

Sebastian Schäfer hatte kurz danach die große Gelegenheit, das deutsche Team in Führung zu bringen. Doch sein sehr platzierter Schuss aus halblinker Position landete am rechten Pfosten. Bis zur Halbzeit ersetzte Cengiz Dinc den Würzburger Angreifer wegen einer Verletzung. Zwei Minuten vor der Halbzeit gingen die Südeuropäer wieder in Führung. Ein kurz vor dem Zweimeterraum frei liegender Ball wurde von einem italienischen Stürmer vor einem deutschen Verteidiger erreicht, so dass dieser den Ball ins Tor spitzeln konnte.

In der zweiten Halbzeit drängten die deutschen Kicker aufs italienische Tor, konnten sich jedoch nur noch wenige zwingende Chancen herausspielen. Im Gegenzug mussten Russom & Co. sogar aufpassen, nicht noch höher zu verlieren. So blieb es letztlich bei der 1:2-Niederlage.

Schlussendlich beendet das deutsche Team die EM 2011 nach den Plätzen 7 bei der EM 2007 sowie Platz 5 bei der EM 2009 nur auf dem achten und letzten Platz. Diese Platzierung ist umso katastrophaler, weil der Einzug ins Halbfinale nur äußerst knapp in den Spielen gegen England und Frankreich verpasst wurde. Die Ausfälle der wichtigen Spieler Fangmann, Schwarze und Sarikaya konnte nicht kompensiert werden.

Heute Abend steht um 20 Uhr die Abschlussfeier im Hotel Grand Eras auf dem Programm.

Morgen wird es noch eine Abschlussbesprechung geben, in der auf das Turnier zurückgeblickt und ein Ausblick auf die Zukunft gegeben werden wird. Am Montag fliegt das deutsche Team dann zurück nach Deutschland.

Einen Rückblick auf die EM wird es hier im Blog in den nächsten Tagen noch in einem separaten Artikel geben.

6 Gedanken zu „1:2 gegen Italien im Spiel um Platz 7 – Deutscher Blindenfußball am Tiefpunkt“

    1. Ich glaube man sollte sich mal fragen, warum das Abschneiden so ausgefallen ist. Die Liga hat trotz allem noch sehr gute Spieler, die leider nicht durch den Bundestrainer berücksichtigt werden, weil man unbedingt an der Stuttgarter Achse festhalten muss.
      Ich will nicht damit sgen, dass die Spieler, die dort im Einsatz waren schlecht sind, nur sollte man als Bundestrainer auch über den Tellerrand hinaus sehen. Leider ist es im Blindenfussball noch so, dass der Bundestrainer auch Vereinstrainer ist. Sollte man sich doch ernsthaft damit befassen, ob das die beste Lösung ist, denn kann ein Vereinstrainer als Bundestrainer sich sportlich neutral entscheiden? Ich habe da meine Zweifel.
      Trotzdem wünsche ich dem Nationalteam auf dem weiterem Weg noch sehr viel Erfahrung und Erfolg, den der Sport braucht eine Nationalmannschft als Vorbild und das heißt auch Erfolg.

  1. Ich kann nur sagen , ich bin unendlich traurig über den Verlauf !
    Es fehlen mir die Worte.
    Ihr habt Euch so intensiv vorbereitet, alles gegeben, mehr geht nicht , Ihr hattet halt viel Pech, das gehört auch zum Spiel.
    Es haben Euch viele Freunde und Bekannte die Daumen gedrückt und für Euch gehofft, das hat noch mehr Wert…..

  2. Wir wünschen euch alle einen gesunden Heimflug. Ihr habt alles gegeben, nur ein wenig Pech gehabt.Haltet trotzdem alle zusammen. Nächstes Jaht wird es bFamilie Fangmann

  3. Schade,schade,schade.
    So viel Pech auf einmal!
    Aber es geht weiter. Ich wünsche euch allen Gesundheit und trotzdem weiterhin viel Spaß beim Fußballspielen.
    Ich kann immer nur sagen, das was ich im Trainingslager in Stuttgart mit meiner Familie gesehen habe hat uns sehr beeindruckt. Lasst trotz dieser Tage den kopf nicht hängen.

    Grüße aus dem Westerwald/ Frank

  4. Kopf hoch Jungs,
    ihr habt eure Klasse in der Vorrunde wieder bewiesen mit starken Spielen gegen England und Frankreich und nicht zuletzt Italien. Die Ausfälle wogen offensichtlich schwer, nicht weil der zweite Anzug noch nicht sitzt, sondern weil es bei nur so wenigen Spielern auf dem Feld vor allem auf die Balnce und die Abstimmung ankommt. Das kann die beste Mannschaft nicht verkraften. Auch ein Frankreich ohne Villeroux und zwei weitere Top-Leute, ein England ohne Clark und diesen anderen starken Stürmer sähe schlecht aus. Dem Trainer jetzt Fehler oder Parteilichkeit bei der Nominierung vorzuwerfen, halte ich für komplett verfehlt. Solche Kommentare sind völlig unangebracht. Uli Pfisterer sondiert sehr genau. Ich habe ihn als kompetenten und ehrgeizigen Trainer kennen gelernt. Möglich, dass acht Spieler prinzipiell zu wenig sind für ein solch intensives Turnier und über eine Aufstockung nachgedacht werden müßte. Oder es muß eben, ähnlich wie im sehenden Fussball noch stärker darauf hingearbeitet werden, dass Ausfälle besser verkraftet werden können. Ohne einen Michael Wahl wäre Deutschland wahrscheinlich auch nicht 5. bei der EM 2009 in Frankreich geworden. Das Lospech war übrigens auch nicht von schlechten Eltern. Aber wie gesagt Kopf hoch, optimistisch sein.
    Grüße an alle und gute Besserung den Verletzten.

    Rainer Schildberger, Rundfunk Berlin Brandenburg

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